So wie auch Lesná (Liliendorf) ist Schönwald 1798 eine Gründung von Joseph Hilgartner, Ritter von Lilienborn, dem Eigentümer der Herrschaft von Frain an der Thaya. Um den Kaufpreis für die Herrschaft Frain zu erwirtschaften, ließ er große Waldflächen roden und das Holz verkaufen. Auf den Kahlschlägen siedelte er Freiwillige an, die die von ihnen bewirtschafteten Grundstücke kaufen und sich selbst vom noch üblichen Robot freikaufen konnten.
Bereits 1799 verkaufte er die Herrschaft Frain wieder, doch Schönwald mit 30 Höfen blieb bestehen. Allerdings war es Schiltern (Štítary) eingemeindet; erst am 3. Mai 1923 wurde Šumná selbständige Gemeinde.
Mit der Eröffnung der Nordwestbahn wurde Schönwald auch die Bahnstation für Frain an der Thaya. Während der Bauarbeiten an der Frainer Talsperre war hier der Ausgangspunkt einer Eisenbahnstrecke für Materialtransporte zur Baustelle.
Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvölkerstaat Österreich-Ungarn. Der Vertrag von Saint-Germain[4] 1919 erklärte den Ort, dessen Bewohner im Jahre 1910 zu 97 % einen bairisch-österreichischen Dialekt des Deutschen verwendeten, zum Bestandteil der neuen Tschechoslowakischen Republik. Zwischen den Volkszählungen 1910 und 1930 wuchs der Anteil der Tschechisch sprechenden Bevölkerung von 0,8 % auf 78 %.[5] Nach dem Münchner Abkommen wurde Schönwald am 1. Oktober 1938 ein Teil des – seit März 1938 – deutschen Reichsgaus Niederdonau.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Šumvald 1945 wieder der Tschechoslowakei zugeordnet. Wegen der Nachkriegsexzesse gegenüber der deutschen Bevölkerung durch militante Tschechen flohen viele deutsche Bürger über die nahe Grenze nach Österreich. Drei Zivilpersonen kamen dabei zu Tode.[6] Zwischen dem 9. Juli und dem 18. September 1946 erfolgte die „geordnete“ Zwangsaussiedlung der letzten 106 deutschen Bewohner nach Deutschland. Der Ort wurde neu besiedelt. Das Vermögen der deutschen Ortsbewohner wurde durch das Beneš-Dekret 108 konfisziert und die katholische Kirche in der kommunistischen Äraenteignet.[7]
Matriken werden seit 1798 geführt. Alle Geburts-, Trauungs- und Sterbematriken bis zum Jahre 1949 befinden sich im Landesarchiv Brünn.[8] Zwischen 2005 und 2008 erfolgte der Bau der Kirche.
Wappen und Siegel
Da Schönwald ein Ortsteil von Schiltern war, hatte dieses bis 1923 kein eigenes Gemeindesiegel. Erst ab 1923 führte der Ort einen zweisprachigen Gemeindestempel, welcher einen zweiblättrigen Eichenzweig mit drei Eicheln zeigte.[9]
Ruine der Burg Šenkenberk, drei Kilometer nordwestlich des Dorfes
Heiliggeistkirche
Quellen
Franz Josef Schwoy: Topographie vom Markgrafthum Mähren, Bd 1 -3, Wien 1793.
Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren (1990), Schönwald Seite 35
Bruno Kaukal: Die Wappen und Siegel der südmährischen Gemeinden. Knee, Wien 1992, ISBN 3-927498-19-X, Seite 218f
Ilse Tielsch-Felzmann: Südmährische Sagen. Verlag Heimatwerk, München 1969.
Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band3: Die Geschichte der deutschen Südmährer von 1945 bis zur Gegenwart. Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0, S.315 (Schönwald).
↑Felix Ermacora: Der unbewältigte Friede: St. Germain und die Folgen; 1919 -1989 , Amalthea Verlag, Wien, München, 1989, ISBN 3-85002-279-X
↑Wolfgang Brügel: Tschechen und Deutsche 1918 – 1938, München 1967
↑Gerald Frodl, Walfried Blaschka: Der Kreis Znaim von A-Z, 2009, Südmährischer Landschaftsrat, Geislingen an der Steige, Totenbuch S. 378.
↑Alfred Schickel, Gerald Frodl: Geschichte Südmährens. Band III. Maurer, Geislingen/Steige 2001, ISBN 3-927498-27-0, S. 310, 315
↑Acta Publica (Memento des Originals vom 24. Februar 2020 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.actapublica.eu Registrierungspflichtige Online-Recherche in den historischen Matriken des Mährischen Landesarchivs Brünn (cz, dt). Abgerufen am 14. März 2011.
↑Gustav Gregor: Der politische Landkreis Znaim, Bd. 4, S. 105
↑Josef Bartoš, Jindřich Schulz, Miloš Trapl: Historický místopis Moravy a Slezska v letech 1848–1960. Band 9: Okresy Znojmo, Moravský Krumlov, Hustopeče, Mikulov. Profil, Ostrava 1984.
↑Felix Bornemann: Kunst und Kunsthandwerk in Südmähren (1990), Schönwald Seite 35
Städte und Gemeinden im Okres Znojmo (Bezirk Znaim)