Seit Ende des 15. Jahrhunderts bestand in Wildenschwert eine Gemeinde der Böhmischen Brüder, die im Zuge der Gegenreformation 1626 vertrieben wurden. Nach der Schlacht am Weißen Berge wurde Wildenschwert der Adelsfamilie Liechtenstein übereignet. Obwohl seit dem 16. Jahrhundert Zünfte der Weber- und Tuchmacher nachweisbar sind, erholte sich die Stadt von den Plünderungen im Dreißigjährigen Krieg nur langsam. 1706 verwüstete ein Brand die Stadt. 1795 wurde Wildenschwert aus der liechtensteinischen Herrschaft entlassen und zur Munizipalstadt erhoben.
Mit dem Anschluss an das Schienennetz der Eisenbahnlinie Olmütz–Prag 1845 erlebte die Stadt, die ab dem Ende des 18. Jahrhunderts auch die tschechische Bezeichnung Oustí bzw.
deutschAust, Austa oder Austi für ‚Mündung‘ trug,[2] einen wirtschaftlichen Aufschwung. Die expandierenden Textilfabriken brachten der Stadt den Beinamen „ostböhmisches Manchester“ und machten sie zu einem der wichtigsten Zentren der Textilindustrie. Als Folge der gestiegenen wirtschaftlichen Bedeutung wurde Wildenschwert 1850 Bezirksstadt.
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung nach Ende des Zweiten Weltkriegs[3]
↑Ernst Schwarz: Handbuch der sudetendeutschen Kulturgeschichte. Volkstumsgeschichte der Sudetenländer. 4. Band, II. Teil: Mähren-Schlesien. Collegium Carolinum (Hrsg.). Oldenburg-Verlag, München 1987, S. 273, ISBN 3-486-54421-7