Die gesetzliche Grundlage für die neuen Orden und Ehrenzeichen wurden im Herbst 1934 gelegt. Am 24. September 1934 wurde ein Bundesgesetz erlassen, worin die Ablöse der bisherigen Ehrenzeichen durch die neuen Auszeichnungen beschlossen wurde. Der Bundespräsident wurde darin mit Tag seiner Wahl als Inhaber der höchsten Stufe des Verdienstordens bestimmt. Im Gegensatz zu den bisherigen Ehrenzeichen wurde festgelegt, dass die neuen Ehrenzeichen im Eigentum der Beliehenen und ihrer Erben bleiben. Die Bundesregierung wurde ermächtigt, die Statuen und näheren Bestimmungen zu den neuen Orden und Ehrenzeichen per Verordnung festzulegen.[1]
Die entsprechende Verordnung wurde am 9. Oktober 1934 erlassen. Darin wurden Abstufungen, Aussehen und Bestimmungen zum Tragen der Dekorationen der Ehrenzeichen beschrieben. Die Verleihung der Orden und Ehrenzeichen sollte auf Vorschlag der Bundesregierung durch den Bundespräsidenten erfolgen.
Die Orden und Ehrenzeichen waren für Personen des In- und Auslandes vorgesehen, die sich um den Bundesstaat Österreich Verdienste erworben haben. Es wurden zunächst zehn Grade des österreichischen Verdienstordens, zwei Grade des Verdienstzeichens und vier Grade der Verdienstmedaille festgelegt, sowie damit verbundene Bezeichnungen der Beliehenen.[2] Der Groß-Stern war als höchster Grad des Verdienstordens nur für Staatsoberhäupter und Souveräne vorgesehen.[3] Im August 1935 wurde per Verordnung ein zusätzlicher Grad des österreichischen Verdienstordens eingeführt, der nun nach dem Groß-Stern die höchste Auszeichnung darstellte:[4]
Orden bzw. Ehrenzeichen
Grad
Bezeichnung der Beliehenen
Verdienstorden
Groß-Stern des österreichischen Verdienstordens
Inhaber des Groß-Sterns des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens mit dem Adler
Inhaber des Großkreuzes I. Klasse des österreichischen Verdienstordens mit dem Adler
Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Inhaber des Großkreuzes I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz des österreichischen Verdienstordens
Inhaber des Großkreuzes des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens
Großoffizier des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens
Großoffizier des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Komtur des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz des österreichischen Verdienstordens
Komtur des österreichischen Verdienstordens
Offizierskreuz des österreichischen Verdienstordens
Offizier des österreichischen Verdienstordens
Ritterkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Ritter des österreichischen Verdienstordens
Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens
Ritter des österreichischen Verdienstordens
Verdienstzeichen
österreichisches goldenes Verdienstzeichens
Besitzer des österreichischen goldenen Verdienstzeichens
österreichisches silbernes Verdienstzeichens
Besitzer des österreichischen silbernen Verdienstzeichens
Verdienstmedaillen
österreichische goldene Verdienstmedaille
Besitzer der österreichischen goldenen Verdienstmedaille
österreichische große silbernen Verdienstmedaille
Besitzer der österreichischen großen silbernen Verdienstmedaille
österreichische silbernen Verdienstmedaille
Besitzer der österreichischen silbernen Verdienstmedaille
österreichische bronzene Verdienstmedaille
Besitzer der österreichischen bronzenen Verdienstmedaille
Hierarchie
Oktober 1934 bis August 1935
Bei der Umwandlung der bisher bestehenden 16 Grade des Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich in Verdienstorden, Verdienstzeichen und Verdienstmedaille mit insgesamt 16 Graden blieb die Zuordenbarkeit gewahrt. Begründet wurde die Umwandlung damit, dass das bisherige Ehrenzeichen mit seinen 16 Graden zu Unübersichtlichkeit und besonders im Ausland auch zu missverständlicher Auslegung geführt hätte. An der äußeren Form der Auszeichnungen wurde keine Änderung vorgenommen, insbesondere deshalb, weil das verwendete Kruckenkreuz mittlerweile eine Aufwertung als quasi-staatliches Symbol erfahren hatte.[5]
Groß-Stern des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz des österreichischen Verdienstordens
Offizierskreuz des österreichischen Verdienstordens
Ritterkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Ritterkreuz des österreichischen Verdienstordens
österreichisches goldenes Verdienstzeichens
österreichisches silbernes Verdienstzeichens
österreichische goldene Verdienstmedaille
österreichische große silbernen Verdienstmedaille
österreichische silbernen Verdienstmedaille
österreichische bronzene Verdienstmedaille
Ab 23. August 1935
Im August 1935 wurde der zusätzliche Grad Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens mit dem Adler geschaffen. Die neue Auszeichnung war nur für Regierungschefs vorgesehen und wurde erstmals im Juni 1936 verliehen.[6]
Groß-Stern des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens mit dem Adler
Großkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Großkreuz des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz mit dem Stern des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens
Komturkreuz des österreichischen Verdienstordens
Offizierskreuz des österreichischen Verdienstordens
Ritterkreuz I. Klasse des österreichischen Verdienstordens