Dieser Artikel behandelt den österreichischen Cupbewerb der Herren der Saison 2011/12. Für den österreichischen Cupbewerb der Frauen der Saison 2011/12 siehe unter Österreichischer Frauen-Fußballcup 2011/12.
Titelverteidiger ist die SV Ried, die sich 2012 im Finale dem FC Red Bull Salzburg mit 3:0 geschlagen geben mussten. Die Salzburger konnten somit sowohl zum ersten Mal den ÖFB-Pokal als auch zum ersten Mal das Double gewinnen. Alle Endspiele im ÖFB-Cup sind in der Liste der ÖFB-Cupendspiele zu finden.
Die Spiele des ÖFB-Cups sind nicht nur eine Frage des Prestiges, sondern auch ein Kampf um Preisgelder. So erhalten die Teilnehmer der zweiten Runde 4.000 Euro Antrittsgeld. Im Achtelfinale erhalten diese 8.000 Euro, im Viertelfinale 25.000 Euro und im Halbfinale 40.000 Euro. Die beiden Endspielteilnehmer werden mit 120.000 Euro belohnt.[1][2] Dazu kommen die Werbe- und die geteilten Zuschauereinnahmen; ausgenommen in der ersten Runde, in der alle Zuschauereinnahmen dem Heimverein verbleiben.
Die 33 Spielpaarungen wurden, um weite Fahrtstrecken zu vermeiden, regional gelost. Sie brachten 4 Duelle von Mannschaften aus den Landesligen, 17 Vergleiche zwischen Mannschaften aus den Landesligen mit jenen aus Regionalligen sowie 9 Vergleiche zwischen Mannschaften aus den Regionalligen. In den Spielen zwischen Landesliga- und Regionalligamannschaften setzten sich 6 Teams aus der niedrigeren Liga durch. Insgesamt qualifizierten sich damit 11 Landesligamannschaften und 22 Regionalligateams für die erste Hauptrunde des ÖFB-Cups.
Datum
Ergebnis
15.07.2011
SG Aust. Kapfenberg/Kapfenberger SV II (RL)
2:0 (1:0)
ASK Voitsberg (LL)
18.07.2011
ATSV Wolfsberg (LL)
1:0 (1:0)
SVG Bleiburg (LL)
22.07.2011
1. SC Sollenau (RL)
3:1 (1:1)
FC Mistelbach (LL)
22.07.2011
ASK Baumgarten (LL)
3:2 (1:1)
ASKÖ Klingenbach (LL)
22.07.2011
ASKÖ Donau Linz (LL)
2:1 (0:0)
SV Bad Schallerbach (LL)
22.07.2011
FAC Team Für Wien (RL)
1:2 (0:1)
Post SV Wien (LL)
22.07.2011
FC Gratkorn (RL)
4:2 (2:0)
Grazer AK (RL)
22.07.2011
FK Austria Wien II (RL)
4:0 (2:0)
1. Simmeringer SC (RL)
22.07.2011
ASC Götzendorf (LL)
4:1 (1:1)
SC Neusiedl am See (RL)
22.07.2011
SC Zwettl (LL)
0:4 (0:1)
FC Admira Wacker Mödling II (RL)
22.07.2011
SK Sturm Graz II (RL)
5:1 (5:1)
SV Frohnleiten (LL)
22.07.2011
SK Vorwärts Steyr (RL)
2:1 (0:0)
SV Sierning (LL)
22.07.2011
SKU Amstetten (RL)
2:0 (0:0)
SV Horn (RL)
22.07.2011
SV Hall (RL)
0:2 (0:1)
SC Kundl (LL)
22.07.2011
SV Schwechat (RL)
0:1 (0:1)
SK Rapid Wien II (RL)
22.07.2011
SV Stegersbach (RL)
4:2 (4:0)
ASK Kohfidisch (LL)
22.07.2011
TSV St. Johann (RL)
1:2 0:2)
TSV Neumarkt (RL)
22.07.2011
Union Vöcklamarkt (RL)
4:0 (2:0)
SG SV Neuhofen/SV Ried II (LL)
22.07.2011
USV Allerheiligen (RL)
2:0 (1:0)
SVU Gleinstätten (RL)
23.07.2011
ASK Vöslau (LL)
3:0 (0:0)
SKN St. Pölten II (LL)
23.07.2011
ASKÖ Stinatz (LL)
2:2 n. V. (2:2, 2:2) (5:3 i. E.)
SC Ritzing (RL)
23.07.2011
FC Hard (RL)
2:3 (1:1)
SC Bregenz (RL)
23.07.2011
FC Gleisdorf 09 (LL)
1:3 (1:1)
DSV Leoben (RL)
23.07.2011
ISS Admira Technopool (LL)
1:4 (0:1)
Wiener Sportklub (RL)
23.07.2011
SC Retz (LL)
3:1 (1:0)
ASK Schwadorf (LL)
23.07.2011
SAK Klagenfurt (RL)
3:0 (2:0)
SK Treibach (LL)
23.07.2011
SG Drautal (LL)
3:6 (1:3)
SK Austria Klagenfurt (RL)
23.07.2011
SV Austria Salzburg (RL)
2:0 (0:0)
USK Anif (RL)
23.07.2011
SV Grödig II (LL)
2:1 (0:0)
FC Kufstein (RL)
23.07.2011
SVG Reichenau (LL)
5:1 (3:1)
FC Wacker Innsbruck II (RL)
23.07.2011
FC Union Innsbruck (RL)
4:1 (1:1)
SCR Altach II (RL)
24.07.2011
Union St. Florian (RL)
2:0 n. V.
FC Wels (RL)
23.07.2011
LASK Linz II (RL)
1:1 n. V. (1:1, 0:0) (5:4 i. E.)
FC Pasching (RL)
RL = Regionalliga (3. Leistungsstufe) – LL = Landesliga (4. Leistungsstufe) n. V. = nach Verlängerung – i. E. = Ergebnis im Elfmeterschießen
Am 25. Juli 2011 wurden im Rahmen der „Samsung-Cup Night“ im Wiener Kursalon die Spiele der ersten Hauptrunde ausgelost. Mit den 33 Siegern der Vorrunde, den 20 Profimannschaften des Bundesliga und der Ersten Liga, den 9 Cupsiegern der Landesverbände und den beiden in den Relegationsspielen ausgeschiedenen Mannschaften sind 64 Teams an der ersten Runde teilnahmeberechtigt. Daraus ergaben sich insgesamt 32 Spielpaarungen. Die Profivereine der Bundesliga und der Ersten Liga waren aufgrund der Durchführungsbestimmungen des ÖFB-Cups (§ 5) dabei durchwegs als Gastmannschaften gesetzt.
Gleich der erste Spieltag brachte drei handfeste Überraschungen, denn der Bundesliga-Verein SC Wiener Neustadt musste sich bei der zweiten Mannschaft des SK Rapid Wien (Regionalliga) mit 0:1 geschlagen geben, der Erste Liga-Klub SKN St. Pölten schlitterte in der Nachspielzeit beim Landesligisten in eine 2:3-Niederlage und letztlich erlitt die Erste-Liga-Mannschaft des First Vienna FC 1894 bei der zweiten Mannschaft des FK Austria Wien (Regionalliga) mit 0:4 ein regelrechtes Debakel.
Am zweiten Spieltag musste mit dem SCR Altach eine weitere Profimannschaft das Ausscheiden zur Kenntnis nehmen. Der Meisterschaftsfavorit der Ersten Liga blamierte sich beim Regionalligisten Union St. Florian mit einer 0:2-Niederlage. Den höchsten Sieg der ersten Runde landete der SK Rapid Wien, der sich bei der zweiten Mannschaft des LASK Linz mit 7:0 durchsetzte. Hamdi Salihi erzielte dabei nicht nur einen lupenreinen Hattrick, sondern steuerte insgesamt fünf Treffer zum 7:0-Kantersieg bei. Herausragend waren auch die vier Treffer mit denen Philipp Hosiner den FC Admira Wacker Mödling zu einem 6:1-Sieg beim SK Vorwärts Steyr führte. Nichts für schwache Nerven war das Duell zwischen dem Regionalligisten WSG Swarovski Wattens und dem Landesligisten SV St. Margarethen. Die Gäste erzielten dabei erst in der Nachspielzeit der Verlängerung aus einem Strafstoß den Ausgleichstreffer zum 2:2 und setzten sich dann im Elfmeterschießen mit 5:3 durch, womit sich die weite Reise vom Burgenland nach Tirol gelohnt hat.
Keine Überraschungen brachte der Sonntag, an dem die Qualifikanten für die UEFA Europa League antreten mussten. Cup-Titelverteidiger SV Ried kam beim Erste Liga-Absteiger FC Gratkorn zu einem 3:0-Erfolg. Mit dem gleichen Ergebnis setzte sich der FC Red Bull Salzburg beim Landesligisten ASK Baugarten durch. Dieses Spiel musste wegen eines Wolkenbruchs und Gewitter für 20 Minuten unterbrochen werden. Der FK Austria Wien setzte sich nach einem 0:1-Rückstand bei der zweiten Mannschaft des FC Admira Wacker Mödling noch mit 3:1 durch.
BL = Bundesliga (1. Leistungsstufe) – EL = Erste Liga (2. Leistungsstufe) – RL = Regionalliga (3. Leistungsstufe) – LL = Landesliga (4. Leistungsstufe) – L2 = zweite Landesliga (5. Leistungsstufe) n. V. = nach Verlängerung – i. E. = Ergebnis im Elfmeterschießen
2. Runde
Die Auslosung für die Spiele der zweiten Runde erfolgte am 16. August 2011 im Hotel Hilton Vienna. Die vier verbliebenen Landesligisten durften sich durchwegs über attraktive Lose freuen, denn der SC Weiz empfing in einem echten Lokalderby den regierenden Meister SK Sturm Graz und der ASC Götzendorf den regierenden Cupsieger SV Ried. Während die Grazer zu einem souveränen 4:0-Sieg kam, musste die SV Ried lange zittern, denn erst in der Schlussminute konnte der hauchdünne 3:2-Erfolg fixiert werden. Der vom Ex-Internationalen Willi Kreuz betreute ASK Bad Vöslau durfte sich gegen den SK Rapid Wien über ein ausverkauftes Haus freuen. Hamdi Salihi, der bereits in der ersten Runde fünf Treffer erzielte, hatte auch diesmal mit drei Treffern für einen sicheren 4:1-Sieg des Rekordmeisters. Die Union St. Florian hatte im Lokalderby den FC Blau-Weiß Linz zu Gast, der sich letztlich mit 2:0 durchsetzte. Für den SV St. Margarethen hatte sich der heroische Kampf in der ersten Runde gelohnt, denn damit bekamen sie im Heimspiel den Bundesligisten FC Wacker Innsbruck zugelost, der zu einem sicheren 3:0-Erfolg kam.
Die Topsensation der zweiten Runde schaffte der Landesligist SVG Reichenau, der den Bundesligisten Kapfenberger SV durch einen 2:1-Erfolg aus dem Bewerb warf. Damit sind die Tiroler der einzige Klub aus der vierten Leistungsstufe, der in die dritte Runde einziehen konnte. Mit der SV Mattersburg blieb noch ein zweiter Bundesligaverein auf der Strecke. Die Burgenländer, bei denen Thorsten Röcher und Alexander Pöllhuber nach gelb-roten Karten vorzeitig vom Feld mussten, unterlagen der zweiten Mannschaft des FC Red Bull Salzburg nach einem 1:1-Unentschieden im entscheidenden Elfmeterschießen mit 4:5 Toren. Für eine weitere Überraschung sorgte die zweite Mannschaft des SK Rapid Wien. Der Regionallist, der bereits in der ersten Runde den Bundesligisten SC Wiener Neustadt aus dem Bewerb warf, setzte sich gegen den aktuellen Tabellenführer der Ersten Liga, die SG Wolfsberger AC/SK St. Andrä verdient mit 4:2 durch. Für den höchsten Sieg der zweiten Runde sorgte der SC Austria Lustenau, der beim Regionalligisten FC Union Innsbruck einen 7:0-Kantersieg landen konnte. Gerald Krajic zeichnete sich dabei als dreifacher Torschütze aus.
BL = Bundesliga (1. Leistungsstufe) – EL = Erste Liga (2. Leistungsstufe) – RL = Regionalliga (3. Leistungsstufe) – LL = Landesliga (4. Leistungsstufe) n. V. = nach Verlängerung – i. E. = Ergebnis im Elfmeterschießen
Achtelfinale
Die Spiele des Achtelfinales fanden am 25. und am 26. Oktober 2011 statt. Die öffentliche Auslosung des Achtelfinales wurde am 25. September 2011 in der ORF-Sendung Sport am Sonntag vorgenommen. Als „Glücksfeen“ fungierten die beiden Zweier-Kajak-Weltmeisterinnen Yvonne Schuring und Viktoria Schwarz.
Dem einzigen verbliebenen Landesligisten SVG Reichenau wurde der Rekord-Cupsieger FK Austria Wien zugelost, womit sich die Innsbrucker über großes Zuschauerinteresse freuen durfte. Mit 1.000 Besuchern war das kleine Stadion randvoll. Diese sahen den FK Austria Wien, der sich auf dem holprigen Platz abmühte, doch letztlich als 2:0 Sieger vom Platz ging. Eine große Kulisse gab es auch beim Lustenauer Derby, wo der SC Austria Lustenau den FC Lustenau 07 empfing. Der letzte Cupfinalist Austria ließ dem FC keine Chance und setzte sich souverän mit 4:1 Toren durch. Von den beiden verbliebenen Regionalligisten konnte sich nur der FC Red Bull Salzburg II durch einen 2:1-Erfolg gegen LASK Linz durchsetzen, während sich der SK Rapid Wien II gegen den TSV Hartberg 0:2 geschlagen geben musste. Für eine handfeste Überraschung sorgte der Erstligist SV Grödig, der sich beim Bundesligisten FC Wacker Innsbruck mit 1:0 durchsetzte. Auch der klare 3:1-Sieg des Regionalligisten FC Red Bull Salzburg über den Erstligisten FC Blau-Weiß Linz wurde so nicht erwartet. In den beiden Bundesligaduellen musste sich der SK Rapid Wien trotz Heimvorteils dem regierenden Cupsieger SV Ried im Finish der Verlängerung mit 1:2 geschlagen geben. Der Cupsieger des Jahres 2010 SK Sturm Graz kam gegen den FC Admira Wacker Mödling zu einem sicheren 3:1-Erfolg.
BL = Bundesliga (1. Leistungsstufe) – EL = Erste Liga (2. Leistungsstufe) – RL = Regionalliga (3. Leistungsstufe) – LL = Landesliga (4. Leistungsstufe) n. V. = nach Verlängerung
Viertelfinale
Die Spiele des Viertelfinales fanden am 10. und 11. April 2012 statt. Die Auslosung wurde am 6. November 2011 im Rahmen der TV-Sendung Sport am Sonntag durchgeführt, wobei die zweimalige Olympiateilnehmerin im Dressurreiten Victoria Max-Theurer die Paarungen zog.[3] Diese brachte mit dem steirischen Derby zwischen dem Bundesligisten SK Sturm Graz und dem Erstligisten TSV Hartberg ein echtes Schlagerspiel, das mit einer ausgesprochenen Überraschung endete. Der Cupsieger von 2010 kam in der regulären Spielzeit über ein 2:2-Unentschieden nicht hinaus. In der darauf folgenden Verlängerung setzte sich das Tabellenschlusslicht der Ersten Liga schließlich mit 4:2 durch und warf den hohen Favoriten aus dem Bewerb. Nicht weniger spannend versprach das Duell zwischen dem letzten Cupfinalisten SC Austria Lustenau gegen den Rekord-Cupsieger FK Austria Wien zu werden. Obwohl die Vorarlberger das Spiel machten, konnten sich die Wiener dabei mit 2:1 durchsetzen und sich damit für die 0:4-Heimniederlage vom Vorjahr revanchieren. Der regierende Cupsieger SV Ried musste beim SV Grödig antreten, mit dem die Rieder in freundschaftlicher Zusammenarbeit stehen. Der Erstligist schien dabei lange Zeit als Sieger vom Platz gehen zu können, ehe sich im Finish doch nicht die Rieser dank eines Doppelschlags mit 3:2 durchsetzen konnten.
Einige Kritik warf jedoch das klubinterne Duell des FC Red Bull Salzburg auf, in dem die erste gegen die zweite Mannschaft antreten muss. Nachdem bereits es in der letzten Saison zu einem vereinsinternen Duell beim SK Rapid Wien kam, trifft es diesmal die Salzburger. Während im DFB-Pokal die zweiten Mannschaften von der Teilnahme ausgeschlossen sind, setzten die österreichischen Vereine beim ÖFB durch, dass auch ihre zweiten Garnituren am Bewerb teilnehmen dürfen. Laut ÖFB-Generaldirektor Alfred Ludwig soll ab der kommenden Saison aufgrund der aufkommenden Kritik damit Schluss sein. Im Rahmen eines Workshops sollen Lösungen gefunden werden, wie solche vereinsinternen Duelle verhindert werden können.[4][5] Obwohl die zweite Mannschaft überraschend in Führung gehen konnte, stand der letztlich klare 4:1-Sieg der ersten Mannschaft nie in Frage.