Am 13. August 1881 gründeten Vertreter der Gasindustrie in Wien den „Verein der Gas-Industriellen in Österreich-Ungarn“. Ziel war es, gegen eine geplante Gassteuer vorzugehen. Im Jahr 1896 kam das Themengebiet Wasser hinzu, im Folgejahr erfolgte die Umbenennung in „Verein der Gas- und Wasserfachmänner in Österreich-Ungarn“. 1920 wurde der Name in „Verein von Gas- und Wasserfachmännern mit dem Sitz in Wien“ geändert. Im Folgejahr erfolgte die Eingliederung als Zweigverein in den „Deutschen Verein von Gas- und Wasserfachmännern“, 1924 wurde der Vereinsname auf „Österreichischer Verein von Gas- und Wasserfachmännern“ geändert.[1][2]
1999 wurde die ÖVGW als Zertifizierungsstelle für Wassermeister und für Produkte zur Gas- und Wasserversorgung akkreditiert.[3] Seit dem Gaswirtschaftsgesetz 2000 gelten ihre seit 1955 veröffentlichten Richtlinien[1] als „Regelwerk Gas“ als Stand der Technik.[2] Teilweise werden Richtlinien unmittelbar als ÖNORM übernommen.[4][5] Zudem erstellt die ÖVGW Richtlinien für das Installationswesen.[6]
Zu den Mitgliedern gehören unter anderem über 200[2] Wasserversorgungsunternehmen, sämtliche[2] Gasnetzbetreiber, Speicherunternehmen, Verteilergebietsmanager sowie Hersteller und Vertreiber von Produkten.[7]
Die ÖVGW versteht sich als freiwillige Branchenvertretung,[8] während die gesetzliche Interessensvertretung in Österreich der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) übernimmt. Die Geschäftsstellen der beiden Organisationen haben allerdings dieselbe Adresse und es arbeiten dort weitgehend dieselben Personen.[2]
Vereinszeitschrift
Die ÖVGW begründete 1881 die Vereinszeitschrift Journal für Gas-Industrie, die nach mehreren Namensänderungen seit 2004 FORUM Gas Wasser Wärme heißt und gemeinsam mit dem Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) herausgegeben wird.[9][10]
↑ abcGeschichte auf ovgw.at. Abgerufen am 18. Juli 2023.
↑ abcdeKlaus Fischer, Clemens Rosenkranz: Österreichische Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW). In: Handbuch Energiepolitik Österreich. LIT Verlag, Münster 2012, ISBN 9783643504173, S. 139–140.
↑Beispiel: ÖNORM B 2539 - Technische Überwachung von Wasserversorgungsanlagen ÖVGW-Richtlinie W 59. 2014.
↑Andreas Rauch: Teilautonome Arbeitsgruppen in der Wasserversorgung: Impulse für eine zukunftsorientierte Optimierung der Instandhaltung kommunaler Wasserversorgungsnetze. S. 63.