Die Meisterschaft[1] in der Staatsliga wurde mit 14 Mannschaften bestritten, die während des gesamten Spieljahres je zweimal aufeinander trafen. Die Vienna konnte in der Spielsaison zum 6. Mal Österreichischer Fußballmeister werden und feierte damit ihren bislang letzten großen Erfolg. Titelverteidiger Rapid Wien belegte den dritten Platz. Der bis dahin letzte Titelgewinn der Döblinger gelang im Spieljahr 1943/44 in der Gauliga Ostmark. Die Anzahl der absteigenden Mannschaften wurden in dieser Saison von drei auf zwei gesenkt. Dies traf die beiden Tabellenletzten Linzer ASK und SC Schwarz-Weiß Bregenz, die somit in der nächsten Spielsaison nicht mehr in der ersten Liga vertreten waren.
Qualifikation für den Europapokal
Rapid Wien qualifizierte sich trotz seines dritten Platzes in der Tabelle für den ersten Europapokal der Landesmeister 1955/56. Die Hütteldorfer profitierten davon, dass durch den Veranstalter, die französische Zeitung L’Équipe, vor allem die populärsten Mannschaften der damaligen Zeit, und deshalb nicht immer die Meister der jeweiligen Länder, eingeladen wurden.
Die Meister der Staatsliga B[1] stieg direkt auf, der Zweitplatzierte durfte die Relegation bestreiten. Die letzten beiden Mannschaften stiegen in die jeweiligen Landesligen ab. In der vergangenen Saison mussten noch fünf Vereine absteigen. Durch die Verkleinerung der Anzahl der Abstiege konnten ab nun jedoch auch nur noch drei Mannschaften (durch den Aufstieg via Relegation des ESV Austria Graz in die Staatsliga wurde der dritte Platz frei) in die Staatsliga B aufsteigen. Dies bedeutete, dass die fünf Landesmeister von Wien, Niederösterreich, Oberösterreich, der Steiermark und des Burgenlandes in einer Aufstiegsrunde um die drei Plätze in der Staatsliga B spielen mussten.
Die Tauernliga[2] galt als zweite Spielstufe auf Amateurbasis und umfasste Vereine aus den Landesverbänden Kärnten und Salzburg. Der Meister nahm an der Qualifikation zur Staatsliga A teil. Diese Saison gab es keine Absteiger, da die Tauernliga in der Folgesaison in zwei Teile, der Tauernliga Nord für Salzburg und der Tauernliga Süd für Kärnten aufgeteilt wurde.
Die Arlbergliga[3] zählte neben der Tauernliga zur zweiten Spielstufe auf Amateurbasis. Der Meister nahm an der Qualifikation zur Staatsliga A teil. Da Schwarz-Weiß Bregenz aus der Staatsliga A in die Arlbergliga abstieg und es keinen Aufsteiger gab, musste die drei Tabellenletzten, anstatt wie in den letzten Jahren die beiden letzten Mannschaft in der Tabelle, in ihre jeweiligen Landesliga absteigen.
In Kärnten[5] wurde der SK Magdalen Kärntner Landesmeister, der zusammen mit dem SV Spittal/Drau in die Tauernliga Süd aufstieg. Leider liegen keine Informationen über den Tabellenendstand dieser Saison vor.
Die Tauernliga[8] galt als dritte Spielstufe auf Amateurbasis und umfasste Vereine aus Salzburg. Der Meister nahm an der Qualifikation zur Staatsliga A teil. Diese Saison gab es keine Absteiger, da die Landesklasse Salzburg in der Folgesaison in zwei Teile, der Landesklasse Nord und der Landesklasse Süd aufgeteilt wurde.
Der Gewinner der Relegationsspiele zwischen dem Meister der Tauernliga und jenem der Arlbergliga spielte gegen den zweitplatzierten Verein der Staatsliga B um den Aufstieg in die Staatsliga A für die Saison 1953/54. Die anderen Aufstiegsplatz war dem Meister der Staatsliga B vorbehalten. Im Unterschied zum Vorjahr, wo die ersten beiden der Staatsliga B sofort aufsteigen und der Dritte an der Relegation teilnahm, gab es heuer nur insgesamt zwei Aufsteiger.
Der Arlbergligameister FC Dornbirn spielte zunächst gegen den Tauernligameister Austria Klagenfurt um die Qualifikation zu den Relegationsspielen für die Staatsliga A. Die Vorarlberger gewannen mit einem Gesamtscore von 8:4 klar, unterlagen jedoch unglücklich im Entscheidungsspiel um den Aufstieg für die Staatsliga A gegen den zweitplatzierten der Staatsliga B, ESV Austria Graz. Die ersten beiden Spiele (3. Juli in Graz 2:2, 10. Juli in Dornbirn 3:3, wobei Graz knapp vor Schluss einen 1:3-Rückstand binnen 3 Minuten aufholte) endeten unentschieden, so dass in einer erneuten Begegnung die Entscheidung um den Aufstieg fallen musste. Hier konnten sich die Steirer auf neutralem Boden, nämlich am 17. Juli 1955 in Linz (Quelle: "Arbeiterzeitung Wien" vom 19. Juli), klar mit 4:0 durchsetzen.