Dr Herbert Burkhardt (* 19. Mai 1935 z Ämmedinge) isch e dytsche Induschtrychaufmann un Haimetautor.
Lääbe
Dr Burkhardt isch z Ämmedinge uf d Wält chuu un ufgwachse. In syre Haimetstadt isch er au uf d Schuel gange un het do ne Lehr zum Induschtrychaufmann gmacht. Aafangs het er z Ämmedinge in dr Metallinduschtry gschafft, derno 25 Johr lang bi dr Babyyri Sonntag, wun er bal Prokurischt woren isch. Wu d Babyyri ufglest woren isch, isch er as Prokurischt zum Frybuger Herder-Verlag gange. Anne 1996 isch er pänsioniert wore. Syter anne 1970 wohnt er mit syre Frau z Wingeritti.
Iber 20 Johr lang isch er as Rächner vu dr Kollmersrittemer Wuergnosseschaft zueständig gsii fir dr Mihlibach vu Kollmersritti bis Riegel. 1996 isch d Wuergnosseschaft ufglest wore.
Anne 1965 het er aagfange schrybe, vor allem Gedicht un Prosa im alemannsche Dialäkt vu Ämmedinge, derzue forscht un schrybt er au iber dr Regionalgschicht vum Hachberger Land. Är isch Mitgrinder vu dr Hachberg-Bibliothek z Ämmedingen. Bis 2007 isch er Mitautor vum Wingeridder Heimetkalender gsii. En Uuswahl us syne Alemannische Gedicht un Gscichtel het er zäme hit hochdytsche Täxt anne 1978 unter em Titel „D alt Märktscheese vrzellt“ im Schauenburg-Verlag vereffetligt. 1985 isch e zweete Band („I will Dr ebbis sage ...“) uusechuu. Ainzelni Bydreg vum Burkhardt sin unter adnerem au in dr Badische Zytig un im Ämmedinger Haimetkaländer erschine. Är het au Theaterstuck gschribe, z. B. s „Historische Stadtspiel Herbolzheim“ (1989) un as Mitautor s „Emmendinger Milleniumspiel“ (1999/2000).
Fir d Volkshochschuel un d Hachberg-Bibliothek haltet er Vordreg[1] un bietet Fierige aa.[2]
Är isch Mitglid im Schwarzwaldverain Ämmedinge un in dr Muettersproch-Gsellschaft.
Ändi 1970er Johr het er Schriftstelleri Harriet Straub (1872-1945) entdeckt, wu z Ämmedinge uf d Wält chuu isch. 1989 het er d Verlagsräächt an ihre Schrifte vu dr Hamburgeri Felicitas Barg iberchuu, wu die Räächt vum Meersburger Stadtbfaarer Wilhelm Restle gerbt ghaa het, eme Frynd vu dr Straub. Wu dr Germanischt Ludger Lütkehaus im Fryburger Kore-Verlag Schrifte vu dr Straub rusgee het, 1990 „Zerrissene Briefe“, 1991 „Wüstenabenteuer, Frauenleben“, het dr Burkhardt mit Erfolg vor em Landgricht Manne gege dr Verlag gchlagt. S Buech „Wüstenabenteuer, Frauenleben“ het dr Verlag mieße vum Määrt nee. D Zeit het dodmol zue dr Hintergrind vum Räächtsstryt gschribe: „Doch gefiel […] Ludger Lütkehaus gar nicht, wie provinziell und frömmlerisch Herbert Burkhardt seine ‚Dr. Hedwig Mauthner‘ betrachtete. Der Herder-Kaufmann machte aus seinem skeptischen und zeitlebens unbequemen Findling eine ‚ewig Suchende ... nach Erfüllung im christlichen Glauben‘. Er vernebelte in seinen biographischen Notizen, daß Harriet Straub zunächst in ‚wilder Ehe‘ mit Mauthner gelebt hat. Ihre Werke seien ‚wie mit einem ‚roten Faden‘ durchzogen von der Geisteshaltung als strenggläubige Christin […] Nein, Harriet Straubs Denken ist doch wohl Herbert Burkhardts Sache nicht. Der habilitierte Germanist Ludger Lütkehaus nennt den Hobby-Literaten Burkhardt einen ‚gutkatholischen Prokrustes‘. Harriet Straub lasse sich auch beim schlechtesten Willen nicht in ein solches Weltbild einpassen. Der literarisch versierte Journalist sah hier keine adäquate und kongeniale Edition heranreifen. Damit könnte er recht haben.“[3] E Gsamtuusgab vu dr Wärch vu dr Straub isch bis hit (Stand Merz 2018) kaini erschine.
Syt langem sammlet dr Burkhardt Werter vum Ämmedinger Dialäkt. Är het emol derzue gsait: „Die Mundart zerfällt und ich habe gedacht, da muss ich einiges festhalten für die Nachwelt.“[4] Bis 2007 het er rund 7000 Werter zämeghaa.
Uuszaichnige
- 1995: Kulturbryys vu dr Große Kraisstadt Ämmedinge
Wäärch
- D alt Märktscheese vrzellt. Heiteres und Besinnliches in alemannischer Mundart. Verlag Moritz Schauenburg, Lahr/Schwarzwald 1978 (Silberdistel-Reihe 131)
- I will Dr ebbis sage ... Ein Breisgaubüchlein. Nachdenkliches und Heiteres aus dem nördlichen Breisgau und drum herum in Hochdeutsch und auf Alemannisch. Kehrer, Freiburg i. Br. 1985
- Harriet Straub. Ärztin und Schriftstellerin, eine ungewöhnliche Frau. In Emmendinger Heimatkalender. Görner-Druck, Emmendingen 1986, S. 33-34
- Historisches Stadtspiel Herbolzheim. 1989
- Windenreute 1094 – 1994. Festschrift und Chronik anläßlich des Jubiläums der urkundlichen Ersterwähnung. Hrsg. von der Ortschaftsverwaltung Windenreute 1994
- Der Kollmarsreuter Mühlbach. - Lebensader einer Landschaft während der vergangenen 800 Jahre.
- 850 Jahre Zisterzienserkloster Tennenbach. Ausstellung zum Jubiläum. Idee und Ausführung: Hachberg-Bibliothek Emmendingen; Herbert Burkhardt. Blumdigitaldruck, Tenningen 2004
as Mitautor:
- Wingeridder Heimetkalender. 17 Johrgäng bis 2007
- Emmendinger Milleniumspiel. 1999/2000
- S Eige zeige. Jahrbuch des Landkreises Emmendingen für Kultur und Geschichte 2/1988. Herausgegeben von Dr. Volker Watzka
Literatur
- Anke Hees: Burkhardt, Herbert. In: Deutsches Literatur-Lexikon. Das 20. Jahrhundert. Begr. v. Wilhelm Kosch. Hrsg. v. Lutz Hagestedt. Band 4 Braungart - Busta. De Gruyter Saur, Berlin / Zürich / München 2002. Sp. 647
- Sylvia-Karina Jahn: Herbert Burkhardt sammelte 7000 Mundartausdrücke, Badische Zeitung, 12. Februar 2007 ([1] uf frsw.de)
Weblink
Fueßnote
- ↑ lueg z. B. Die Wasser- und Lebensader der Stadt (BZ, 26.02.2015) oder Verborgene und vergangene Kunst in Emmendingen (BZ, 17.10.2016)
- ↑ lueg z. B. Bierkeller und Eisweiher (BZ, 28.05.2014)
- ↑ Zeit, 20.09.1991
- ↑ Badische Zeitung, 12.02.2007