Der Weg in den Ersten Weltkrieg

Der Weg in de Erschti Weltchrieg isch en chronologischi Ergänzig zum Artikel Erschte Weltchrieg, wo auch die längerfrischtige Entwicklige und Ursache überblicksartig mit iibezieht.

  • Wo dr Kaiser Wilhelm II. dr Fürscht Otto von Bismarck 1890 als Kanzler vom Düütsche Riich entloo het, het das z Frankriich düütlichi Bedenke usglööst, öb der Friide chönn erhalte bliibe, will der Bismarck mit siinem Bündnis-Syschtem alles in allem als "Friidenskanzler" golte het.[1]
  • Die Bedenke händ sich insofern bestätigt, dass der Wilhelm denn bereits im gliiche Jahr de sog. Rückversicherigs-Vertrag mit Russland nit verlängeret het, stattdem isch en massivi Steigerig von de militärische Rüschtigs-Uusgabe iigleitet worde.
  • Als Reaktion uuf die Vorkommniss het Russland Anschluss an Frankriich gsuecht und 1894 de Zweibund abgschlosse. Nit nur, aber au uus militärische Gründ isch Moskau ab jetzt drin unterschtützt worde, Iisebahnlinie Richtig düütschi Oschtgrenze z' erschtelle, um bim ne düütsche Angriff - auch in Richtig Frankriich - schneller chönne siini Truppe z' mobilisiere und s' Riich in ne Zweifronte-Chrieg z' verwickle.
  • 1898 het der Zar Nikolaus en Konferenz z Den Haag aagregt, um "ne chriegerischi Kataschtrophe" z Europa z' verhindere. Die Konferenz het stattgfunde und z. B. de Haager Schiedsgrichtshof beschlosse, Düütschland het sich aber alles in allem relativ desinteressiert zeigt.
  • 1908 het Öschtriich-Ungarn Bosnie annektiert (Kroatie und Slowenie händ scho vorher Wien ghört). Russland het sich von Frankriich und Grossbritannie lo überzüüge, nüt drgege z' unternäh, obwohl es sich au doderbii um nes slawischs "Bruedervolk" ghandlet het.
  • Im Dezember 1912 het z Berlin der sog. Chriegsrat stattgfunde, en gheimi Konferenz vom Kaiser mit de höchschte Militärs. Er isch zum Schluss choo, dass me nit sötti abwarte, bis die gegnerischi Entente ca. 1916 schtärker isch, sondern sötti en sog. Präventivchrieg füehre, "je eher, desto besser".
  • S' Attentat vo Sarajewo uff de öschtriichischi Thronfolger isch dene Plän denn höchscht entgege choo. Es händ Iiflussversüech uuf Öschtriich schtattgfunde, weniger uuf Diplomatie und mehr uuf militärischi Geste z' setze. Das het d' Chance vom Schlieffen-Plan erhöht, wo uff ene Angriff uuf Frankriich gsetzt het, bevor me sich uffs jetzt noch langsamer mobilisierende Russland het müesse konzentriere.
  • Prompt het denn auch Russland, zum Schutz von siinem Verbündete Serbie, mobilisiert. Der Zar het aber erschtens vorgschlage, de Konflikt Öschtriich-Serbie an de erwähnti international Schiedsgrichtshof z Den Haag z' verwiise und zweitens betont, solang diplomatischi Bemüehige laufi, dä Konflikt z' löse, gäbs keini russischi Chriegshandlige.
  • Frankriich het versuecht, durch diplomatischi Schterkig von de Bündnispflichte in der Entente Düütschland abzschrecke, en Chrieg uuszlöse. Es het au, zur Vermiidig vo Provokatione, siini Truppe aagwiise, sich 10 km von de düütsche Grenze entfernt uufzhalte.
  • Düütschland het aber uf dr andere Site d' Chance gseh, sini Präventivchriegs-Absicht von 1912 in d' Tat umsetze z chönne. S het die russischi Mobilisierig scho als Chriegsakt bezeichnet und - nachdem sich Moskau gweigeret het, si rückgängig z' mache - gäge s neutrale Belgie und denn gäge Frankriich losgschlage.

Literatur

  • A. Gasser: Preussischer Militärgeist und Kriegsentfesselung 1914 (Drei Studien aus schweizerischer Sicht, gstüzt z. B. uf Erkenntniss vom Fritz Fischer und em Imanuel Geiss)
  • dtv-Atlas zur Weltgeschichte, Band 2, Aufl. 1997
  • M. Geyer: Deutsche Rüstungspolitik 1860 bis 1980

Einzelnachwiis

  1. Schöningh's Geschichtliche Quellen/W. Kampmann: Bismarck; S. 126

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